10.04.2023 | Die IG Metall fordert in der Tarifrunde für 435.000 KFZ-Handwerker und -Handwerkerinnen eine Anhebung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 8,5%. Die erste Verhandlung mit den Arbeitgebern verlief ergebnislos. Die Friedenspflicht endete am 31. März. Erste Warnstreiks fanden in der ersten Aprilwoche statt.
Die IG Metall fordert faire Entgelte und Ausbildungsvergütungen sowie eine soziale Komponente zum Inflationsausgleich für die Beschäftigten in der KFZ-Branche in NRW. Die IG Metall fordert für die Beschäftigten in Autohäusern und Werkstätten 8,5 Prozent höhere Entgelte und Ausbildungsvergütung. Die Arbeitgeberseite hat bisher kein Angebot vorgelegt. Die aktuelle wirtschaftliche Lage in den Betrieben des Kfz-Handwerks ist jedoch gut – volle Auslastung in den Werkstätten und gute Verkaufszahlen in den Vorjahren. Entsprechend hoch sind Erwartungen und Kampfbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen.
In den 36.570 Betrieben des Kfz-Handwerks sind 435.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt. "Die Beschäftigten in der KFZ-Branche leisten tagtäglich harte Arbeit und sind eine wichtige Stütze für den Automobilstandort Deutschland“, sagt Jörg Thannheuser, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Ruhrgebiet Mitte. "Es ist daher an der Zeit, dass die Arbeitgeber endlich die Leistungen der Beschäftigten angemessen honorieren“, so Thannheuser weiter.
Ein erstes Angebot der Arbeitgeberseite liegt bisher nicht vor. Dies bezeichnet der Gewerkschaftssekretär als respektlos gegenüber den Kolleginnen und Kollegen. „Wir schalten jetzt einen Gang höher“, so Thannheuser, „in dieser Woche standen die ersten Warnstreiks in Bochum und Dortmund an!“.
Zu Aktionen wurde daher bei den Fahrzeugwerken Lueg und an den MAN Standorten aufgerufen. Am Dienstag den 04.04.2023 fand der Warnstreik bei den MAN Truck & Bus Service & Verkauf in Bochum statt und am 05.04.2023 fand eine Aktion bei den Fahrzeugwerkwerken Lueg statt.
Zu einem Warnstreik wurde daher an den MAN Standorten und BMW Niederlassungen im Ruhrgebiet aufgerufen. Am Dienstag den 04.04.2023 fand der Warnstreik bei den MAN Truck & Bus Service & Verkauf in Dortmund statt und am 06.04.2023 bei der BMW Niederlassung Dortmund. Insgesamt beteiligten sich 200 Beschäftigte.
„Die Kolleginnen und Kollegen sind über die Haltung der Arbeitgeber mehr als entsetzt und stehen hinter ihrer IG Metall und der mehr als berechtigten Forderung“, so Yunus Emre Yildirim, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Ruhrgebiet Mitte. „Die Beschäftigten haben Entgelteinbußen durch die Inflation, gleichzeitig schreiben die Unternehmen richtig gute Zahlen“, so Yildirim weiter, „daran müssen die Arbeitgeber die Belegschaft beteiligen.
"Die Beschäftigten haben in den letzten Jahren viel zum Erfolg der Branche beigetragen", betont Yildirim. "Jetzt ist es an der Zeit, dass die Arbeitgeber ihrer Verantwortung gerecht werden und fair mit ihren Beschäftigten umgehen. Sie müssen sich bewegen“.