Aus den Betrieben

Betriebsversammlungen der Mercedes Benz Niederlassungen - Trillerpfeife statt Verkaufsgespräch!

09.02.2024 | Belegschaften setzen Zeichen gegen die Verkaufsabsichten! Die im Januar verkündete Entscheidung des Vorstands der Mercedes Benz AG zur Prüfung der schrittweisen Veräußerung der konzerneigenen Niederlassungen in Deutschland hat die Belegschaften, Betriebsräte und die IG Metall schockiert und ist für diese nicht akzeptabel.

Nach Jahren des Verzichts und damit einhergehend zahlreicher Zugeständnisse seitens der Beschäftigten sind die Niederlassungen profitabel und leisten ihren Beitrag zum Konzernergebnis. Die Vorstandspläne sind für uns nicht nachvollziehbar. Sie negieren die positiven Entwicklungen der letzten Jahre und sind ein Schlag ins Gesicht unserer Kolleginnen und Kollegen im Own Retail. Gerade in Zeiten der Transformation einer ganzen Branche brauchen die Beschäftigten Rückhalt, Konstanz und Zuversichtfür eine erfolgreiche Zukunft.

Seit der Ankündigung des Vorstands haben sich viele Fragen der Belegschaft angesammelt. Aus diesem Grund informierten die Betriebsräte in bundesweit zeitgleich stattfindenden Betriebsversammlungen am Mittwoch, dem 7. Februar 2024 ab 11:00 Uhr die Belegschaften über den aktuellen Stand und behandelten die offenen Fragen der Belegschaft.

Auf dieser emotionalen Betriebsversammlung sprach die Betriebsratsvorsitzende Alexandra Ebert vor den versammelten Kolleginnen und Kollegen über die jüngste Entscheidung des Vorstands von Mercedes-Benz, die Strukturen des Own Retail zu prüfen und die Niederlassungen möglicherweise zu verkaufen.

In ihrer bewegenden Rede betonte die Betriebsratsvorsitzende Alexandra Ebert die Unzufriedenheit mit der einseitig getroffenen Vorstandsentscheidung, die am 19. Januar 2024 bekannt gegeben wurde, und nannte sie "einen Schlag ins Gesicht unserer Kolleginnen und Kollegen im Own Retail". Die Vorstandspläne sind aus Sicht des Betriebsrats „vollkommen inakzeptabel und in keinster Weise nachvollziehbar“. Vor allem, weil die Mitarbeitenden in den letzten Jahren zahlreiche Entbehrungen auf sich genommen und viele Zugeständnisse gemacht und somit ihren Beitrag geleistet haben, um die Profitabilität der Niederlassungen sicherzustellen.

Der Gewerkschaftssekretär der IG Metall Geschäftsstelle Ruhrgebiet Mitte, Yunus Emre Yildirim, fordert den Vorstand auf, von seinen Planungen zum Verkauf der Niederlassungen Abstand zunehmen: „Die Belegschaften der Niederlassungen haben in den letzten Jahren deutlich gezeigt, dass sie mit hoher Professionalität die in sie gesetzten Renditeerwartungen erfüllt haben. Der geplante Verkauf ist daher ein Schlag ins Gesicht der Kolleginnen und Kollegen, die den Weg der Stabilisierung mit hoher Motivation und persönlichen Einsatz mitgestaltet haben. Die Niederlassungen sind als Teilder AG ein starker und verlässlicher Pfeiler in einer Zeit der großen Veränderungen innerhalb der Branche“.

Vor und nach der Betriebsversammlung äußerten die Kolleginnen und Kollegen in Dortmund ihren Unmut in Form von sichtbaren und hörbaren Aktionen auf dem Betriebsgelände.

Das Motto lautet: „OWN RETAIL GEHÖRT ZU MERCEDES-BENZ! Kein Verkauf der Niederlassungen!“

 

Von: th

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